Wohltaten für die Gemeinschaft

Herbert Müller hat eine ausgeprägte menschliche und soziale Ader, dazu ein offenes Ohr und ein großes Herz. Von diesen guten Charaktereigenschaften durfte jetzt sein Heimatdorf Söllingen Nutzen ziehen. An die Adresse von einem Dutzend Einrichtungen hat der 65-Jährige die Summe von 10.000 Euro verteilt. „Das Geld bitte gut anlegen und es individuell für die Arbeit mit jungen Menschen, aber auch für karitative Auf-gaben verwenden“, machte der Gönner zur einzigen Bedingung. Die Vorgeschichte dazu müsse man wissen, sagte Bürgermeisterin Nicola Bodner als Gastgeberin der kleinen Runde im Bürgerhaus in Söllingen.

Herbert Müller, der promovierte Kaufmann, war 33 Jahre für die Sparkasse Pforzheim Calw tätig. Davon 25 Jahre als Vorstandsmitglied, 17 Jahre als stellvertretender Vorstandsvorsitzender und die letzten fünf Jahre als Vorstandsvorsitzender bei der größten Sparkasse in Baden-Württemberg. Im September vergangenen Jahres ging er in den Ruhestand. Die Feier dazu in der Goldstadt war groß, zahlreich die Gratulanten, die von Herbert Müller und Ehefrau Sonja darum gebeten wurden, auf jegliche Form ideeller Zeichen der Wertschätzung und des Dankes zu verzichten und stattdessen Einlagen in einem ausgelobten Spendentopf zu machen. Für diesen guten Zweck kamen 75 000 Euro zusammen. Diese stolze Summe nun zweckdienlich und zeitnah im Einzugsgebiet „seiner“ Sparkasse zu verteilen, hat sich Herbert Müller zur Aufgabe gemacht.

Dabei, so gab er im Bürgerhaus zu verstehen, war es ihm eine Herzenssache, auch seinen Heimatort Söllingen daran teilhaben zu lassen, obwohl dieser außerhalb des Kundengebiets der Sparkasse Pforzheim Calw liegt. „Das schulde ich einfach meinem Söllingen, das ich während meiner beruflichen Zeit in gewisser Weise vernachlässigen musste“ sagte Herbert Müller. Über ein Kuvert mit Inhalt durften sich die Vertreter des DRK Ortsvereins, Männergesangverein und Frauenchor, Musikverein, Sportvereinigung und Turnge-meinde, der drei Kindergärten „Emil-Frommel-Haus“, „Guter Hirte“ und „Sankt Antonius“, der Michaels-gemeinde, des Schülerhorts, der ökumenischen Diakoniestation und nicht zuletzt auch des Projekts „Pfinzi-watz“ - der Kinderferienstadt der Gemeinde Pfinztal freuen.

Dass Herbert Müller für Söllingen in der Vergangenheit schon nicht untätig war, daran wurde von den Älteren erinnert. Das Stichwort dazu liefert „Eine Liebeserklärung an Söllingen“, ein Band mit Fotos, Ge-dichten und Geschichten von früher und heute. Die Herausgeber der Lektüre, die als Reminiszenz zu „900 Jahre Söllingen“, das 1985 begangen wurde, erschien, sind Rüdiger Wenz und Herbert Müller, die auch als Autoren mitwirkten. Der Tenor im Bürgerhaus: „Hat damals bereits Herbert Müller seinem Heimatdorf Gutes getan, hat er dies jetzt wiederholt.“                                                                                                   

(Text und Bild: Emil Ehrler)

An dieser Stelle möchten wir uns bei Herrn Müller für seine großzügige Spende nochmals herzlich bedanken!