20 Jahre Ökumenischer Hospizdienst Pfinztal

Tabuthema öffentlich gemacht
Ökumenischer Hospizdienst in Pfinztal blickt auf 20 Jahre zurück

Zu den mehr als 1.500 ambulanten Hospizdiensten in Deutschland zählt der ökumenische Hospizdienst Pfinztal (ÖHP). Gegründet 1998 nimmt die Einrichtung ihr 20-jähriges Bestehen zum Anlass, am kommenden Sonntag, 23. September, um 10 Uhr mit einem Festgottesdienst in der katholischen Kirche Sankt Pius X. in Söllingen zu feiern. Bereits im Juli hat die von ehrenamtlichem Engagement getragene Einrichtung bei einer Podiumsdiskussion das sie verpflichtende Motto „Hilfen und Begleitung am Lebens-ende“ in den Mittelpunkt gestellt (die BNN berichteten) und damit Werbung zur Mithilfe gemacht.

Unter dem Dach der ökumenischen Diakoniestation Pfinztal (ÖDP) hat sich der ökumenische Hospizdienst zu einer festen Größe im Sozialsystem der Gemeinde Pfinztal entwickelt. Dennoch fristet der Hospizdienst in der Kommune in der öffentlichen Wahrnehmung ein eher bescheidenes Dasein. Beurteilen können dies Franz Schäfer, der Vorstandsvorsitzende der ökumenischen Diakoniestation und deren Geschäftsführer Tobias Stein als Wegbegleiter während der beiden Dekaden. 20 Jahre bestand die ökumenische Diakoniestation, deren Träger die evangelischen Kirchengemeinden Berghausen/Wöschbach, Kleinsteinbach und Söllingen sowie die katholische Kirchengemeinde Pfinztal sind, als der Gedanke an einen Hospizdienst als nützliche und sinnvolle Angebotserweiterung einzurichten, verwirklicht wurde. Nach einer gewissen Anlaufzeit fanden sich Freiwillige, die sich dem Tabuthema „Sterben, Tod und Trauer“ in der Praxis widmen wollten.

Einer guten Schulung zu Betreuern in der Hospizarbeit galt stets das Hauptaugenmerk. In der Spitze waren 15 Frauen und Männer ehrenamtlich dabei. Deren Zahl ist auf sieben (darunter zwei Männer) ge-schrumpft, bedauert Ulrich Roßwag. Der Vorsitzende des Freundeskreises des ökumenischen Hospizdienst Pfinztal erinnert an vielfältige Unterstützung zugunsten der Hospizarbeit. Um dennoch Anfragen gerecht zu werden, stehen weitere zehn ausgebildete Pflegekräfte der ökumenischen Diakoniestation zur Verfügung, die die Voraussetzungen für Betreuung in der Hospizarbeit haben, sagt Tobias Stein. 2017 stand man 20 Person-en und deren Angehörigen in solchen Notsituationen zur Seite. Aktuell werden vier Personen in ihrer letzten Lebensphase begleitet.

Aus dem Tal fehlender Mithelfer herauszukommen, heißt die große Aufgabe. Menschen zu finden, die sich für die Umsetzung der Hospizidee einbringen und ihre Zeit sterbenskranken Menschen schenken, ist das Ziel, macht Ingrid Gaster, Einsatzleitung des ökumenischen Hospizdienst Pfinztal, deutlich.             

 Emil Ehrler